ChromeCars brachte zum ersten Mal nach Monaco in 2024 Fahrzeuge seiner «Black&Gold Collection» an den Start. Marco Werner startete erstmals wieder seit Hockenheim mit dem Lotus 87. Nick Padmore fuhr auch mit dem Lotus 77 erstmals in dieser Saison in der «Masters Legends Serie» für Formel 1 Fahrzeuge der Baujahre 1966 bis 1985. Britec Motorsports brachte für ChromeCars auch noch den LMP2 Lotus für die «Masters Endurance Serie» nach Zandvoort.
Obwohl Marco Werner am Lotus 87 massiven Leistungsmangel beklagte, lag er im Qualifying lange auf Position Eins, natürlich in Werners Lieblings Disziplin dem Regenfahren. Die Angst um einen Motorschaden brachte Werner noch vor Ende des Qualifyings an Box und Jamie Constable im Tyrrell 011 nutze die Chance der abtrocknenden Strecke und eroberte mit 0,5 Sekunden vor Marco Werner die Pole Position. «Mich hat es verwundert, dass ich überhaupt lange auf P1 lag, schliesslich kam ich gar nicht mehr auf Start/Ziel in den fünften Gang, so wenig Leistung hatte ich» sagte Werner erstaunt nach dem Qualifying. Nick Padmore belegte mit dem ChromeCars Lotus 77 Platz Fünf.
Im Rennen überlistete Werner Jamie Constable bereits in Runde eins und setzte sich vom Feld ab. Doch im Rennen kam erneut der Leistungsverlust an Werners Lotus und der Vorsprung schmolz dahin. Werner musste sich sogar eines Angriffs von Nick Padmore erwehren, der mit Riesen Schritten von Platz Fünf Richtung Führung preschte und die ChromeCars Show perfekt machte. Am Ende des Rennens gab es noch eine Safety Car Phase und Werner gewann vor Padmore und dem Vorjahres Champion Ken Tyrrell im Tyrrell 011. Also ein Lupenreiner Doppelsieg für ChromeCars und das Einsatzteam Britec Motorsports.
In der «Masters Endurance Legends» startete das Duo Werner/Padmore mit dem ChromeCars Lotus LMP2 aus Reihe eins hinter Pole Sitter Robert Blain und Mikel Mac im HPD Honda ARX-03B, gegen den kein Kraut gewachsen war. Doch der Pole Sitter landete in Runde drei in den Dünen des beliebten Zandvoort Kurses und das ChromeCars Duo machte den Sieg mit Jamie Constable im Zytek 04S LMP1 unter sich aus. Doch gegen den LMP1 von Constable war im Topspeed kein Kraut gewachsen und so mussten sich Marco Werner und Nick Padmore mit Platz Zwei begnügen. «Aber wir haben mächtig Druck gemacht», sagte Mike Gensemeyer von Britec Motorsports, «am Ende lagen wir nur ein Zehntel hinter Constable. Das war ein Mega Rennen».
Beim zweiten Lauf am Sonntag zur historischen Formel 1, der «Masters Legends Serie» startete man mit einer «Reverse Grid». Das heisst, Samstag Sieger Marco Werner musste von Platz Acht starten. Doch Werner fehlte in der Startaufstellung, da Britec Motorsports dem Fehler des Leistungsverlustes auf der Spur war und noch zweimal eine Benzinpumpe wechselte. Werner hetzte dem Feld aus der Boxengasse hinterher. Doch in Runde eins lagen bereits drei Konkurrenten in den Leitplanken und so kam die Rote Flagge heraus. Das hiess für Werner, er darf beim Neustart von Platz Acht starten. Nach dem Start hing Werner aber zu lange hinter seinen Konkurrenten fest und der Zug zu Platz Eins war abgefahren. «Es hat zu lange gedauert, bis ich den ein oder anderen überholen konnte. Auf der Geraden waren sie schneller und dadurch war ich oft in der Bremsphase oder für die Kurve zu weit weg» sagte Marco Werner, der auf Platz Vier ins Ziel kam. Erneut vor Nick Padmore, der im zweiten ChromeCars Lotus auf Platz Fünf ins Ziel kam. Sieger diesmal, Lukas Halusa im Williams FW08, der Ken Tyrrell und Metthew Wrigley in einem weiteren Tyrrell 011 in Schach hielt.
Beim Zweiten Rennen zur «Masters Endurance Legends» startete der ChromeCars Lotus LMP2 erneut aus Reihe Eins. Am Steuer beim Sttart diesmal, Nick Padmore, der dann an Werner übergab. Marco Werner machte das Rennen spannend. Werner fuhr eine schnelle Runde nach der anderen und machte mächtig Boden gut auf Jamie Constable im Zytek. Als er dran war, rollte der Lotus LMP2 allerdings kurz aus und Constable war auf und davon. «Auf einmal blinkte alles im Display, ich wusste nicht was es war, da es keinen Alarm für irgendetwas gab. Zur «Huggenholtz Bocht» rollte das Auto dann aus. Ich habe alles ausgeschaltet, einen Reset gemacht und es ging wieder vorwärts» sagte Werner nach dem Rennen. Des Rätzels Lösung: Werner wollte Constable unter Druck setzten und mit dem «Flashlight» nervös machen, hat aber stattdessen den «Pitspeedlimiter» betätigt… «Da bin ich wohl ins alte Muster verfallen, denn beim Audi war der Knopf für das «Flashlight» Rechts, aber hier beim Lotus auf der linken Seite des Lenkrads» zuckte Werner mit den Schultern und grinste. Es sah so aus als wäre nun Constable der ungefährdete Sieger. Doch der Brite drehte sich und Werner war wieder dran und setzte Constable mächtig unter Druck. Als Constable einen Quersteher hatte, nutze Werner die Chance und setzte sich neben den Zytek, der Werner ziemlich Richtung Gras drückte. Doch für die nächste Kurve war Werner innen und vollendete das Überholmanöver. Canstable fuhr dabei noch einmal in Werners Seite, doch Werner zog davon und gewann das Rennen mit 6,9 Sekunden Vorsprung. Doch die Freude für die Truppe von ChromeCars und Britec Motorsport über den Sieg währte nicht lange. Werner bekam einen 5 Sekunden Penalty und so war Jamie Constable im Zytek der Sieger. «Wir haben lange mit dem Rennleiter diskutiert, der mir eine Strafe gab obwohl Jamie mich abgedrängt hat und mir auch in der nächsten Kurve ins Auto fuhr und nicht anders herum. Absolute nicht nachzuvollziehen die Entscheidung. Manchmal zweifelt man…» sagte Werner enttäuscht nach dem Rennen. Das Publikum sah aber eines der spannendsten Rennen an dem Wochenende in Zandvoort. «Wir haben eine gute Show gezeigt. Das ist es ja, was wir den Leuten zeigen möchten, wir sind trotzdem zufrieden, denn es waren ja trotzdem zwei sauber Klassensiege in der LMP2 für uns. Eigentlich sind wir ja den starken LMP1 eh unterlegen» sagte ChromeCars Besitzer Kai Nicklauson zufrieden.
Fotos: Elfi Jung