Ups and Downs für Marco Werner beim Oldtimer Grand Prix Nürburgring

Auf und ab ging es für Marco Werner beim diesjährigen AvD Oldtimer Grand Prix. Setzte Werner noch am Freitag in der Masters Racing Legends Serie der Formel 1 Fahrzeuge bis Baujahr 1985 die Pole Position und führte Anfangs des ersten Laufes das Rennen an, so musste er sich trotz seiner anfänglichen Überlegenheit am Ende mit einem vierten Platz im Gesamt und einem dritten Platz in der Klasse begnügen. «Nach ein paar Runden habe ich das erste Mal bei der Bremse ins Leere getreten und musste das ganze dann über die Distanz retten. Zum Schluss schlingerte das Auto auch und ich bin gefahren, wie jemand der alle Lampen der Tankanzeige auf Rot hat und noch 20 Kilometer bis zur Tankstelle zu fahren hat… In der letzten Runde hat mich dann Teamkollege Michael Lyons vom dritten Rang verdrängt, aber ich hatte Gott sei Dank so viel Vorsprung, dass ich noch Vierter wurde. Es war dann letztendlich ein Radlagerschaden» so Marco Werner Achselzuckend nach dem Rennen.

Besser lief es am Samstag dafür in der Masters Endurance Legends der Sportwagen. Hier war der dreifache Le Mans Sieger im Rennen derjenige, der die Leute auf den Tribünen begeisterte. Von Platz Zwei gestartet, stürmte Werner bald an Pole Sitter Stuart Wiltshire vorbei und setzte sich ab. Werner musste auf dem ChromeCars Lotus LMP2 alles geben, da er als Elite Fahrer beim obligatorischen Boxenstopp 20 Sekunden mehr Standzeit hat als die Konkurrenz. «Ich dachte nicht, dass ich das schaffe, da Wiltshire mit seinem 2016er Ligier LMP2 ja auch im Training schneller war. Aber er brach dann etwas ein und ich fuhr mit dem Lotus der Black & Gold Collection meine Runden wie «geschnitten Brot». Im Ohr hatte ich jede Runde Britec Teamchef Mike Gensemeyer, der mir immer sagte «Push, push». Dazu hatte Mike eine gute Strategie mit dem ersten Boxenstopp, da er mich reinholte, bevor ich im Verkehr bei Überrundungen Zeit verlieren konnte, perfekt!» so Werner glücklich über den anschließenden Sieg, den er sich dank seiner Fahrweise in der allerletzten Runde von Wiltshire holte. Die Zuschauer waren von der Aufholjagd und der Spannung begeistert.

Für Sonntag konnte Britec Motorsports den Lotus 87 von ChromeCars wieder gut vorbereitet an den Start bringen. Von Startplatz drei aus übernahm Werner schon in der ersten Runde die Führung und ließ danach auch nichts mehr anbrennen. Er hielt Steve Hartley auf dem ex John Watson McLaren MP 4/1 in Schach und gewann mit sieben Sekunden Vorsprung.

Pech dagegen am Sonntag in der Masters Endurance Legends Serie. Am Samstag noch strahlender Sieger, lief am Sonntag so einiges schief für Marco Werner. Zwar stürmte er wieder dem Feld davon, um den nötigen Vorsprung rauszufahren, hatte aber das Glück diesmal nicht auf seiner Seite. Als es an die Überrundungen ging, schmiss der letzte Platzierte trotz Blauer Flaggen für Werner die Türe zu und Werner bekam für die Kollision eine «Drive trough» Strafe, was ihn auf Platz vier zurückwarf. Aber das war noch nicht alles. Werner, sonst fehlerfrei unterwegs drehte sich in Turn 1. Verlor weitere male das Auto fast in jeder Rechtskurve und funkte einen eventuellen Reifenschaden an die Box. Noch in derselben Runde sprang die Wassertemperatur auf 120 Grad und Werner musste den ChromeCars Lotus LMP2 abstellen. Ein Stein hatte den Kühler durchschlagen und Werner rutschte so auf seinem eigenen Wasser aus in Turn 1. «Heute ging leider vieles schief», so Werner enttäuscht nach dem Ausfall, «der Speed war da, aber das Glück diesmal nicht auf unserer Seite».

Fotos: Masters Serie, Christian Fey, ELFImages Motorsport