Eigentlich hätten vom 2. – 4. Juli in Le Mans die 24 Stunden Classiks über die Bühne gehen sollen, doch Veranstalter Patrick Peter sagte das Event ab, da keine Zuschauer wie normal zugelassen worden sind. Es gab für alle Starter aber die Möglichkeit auf dem Bugatti Circuit zu fahren. Dies bedeutete für die Gruppe C Serie zwei Läufe zur Meisterschaft, anstatt nur ein Stundenrennen im Rahmen des 24 Stunden Rennens. Fritz Gebhardt engagierte kurzfristig den dreifachen Le Mans Sieger Marco Werner für den Einsatz auf dem Gebhardt C88 der Gruppe C2 Klasse.
«Das Angebot hat mich gefreut und so habe ich auch mal wieder eine Premiere, man glaubt es kaum, aber auf dem kleinen Bugatti Kurs bin ich noch nie ein Rennen gefahren» so Marco Werner vor dem Wochenende. Das hat man kaum bemerkt, denn der Gebhardt C88 mischte von Anfang an in der Spitzengruppe mit und das nicht nur in seiner Klasse. Man fand ihn meist ganz Vorne, so stellte der dreifache Le Mans Sieger den C2 sensationell auf die Pole Position und ließ Autos vom Schlage Porsche 962 und Jaguar XJR8 hinter sich. «Das Team Gebhardt hat mir ein Top vorbereitetes Auto hingestellt, es lief alles problemlos. Letztes Jahr waren wir in Hockenheim einmal zwei Tage testen und wir haben schöne Fortschritte gemacht bei der Abstimmung des Autos, die sich jetzt auszahlen» sagte Marco Werner nach dem Training.
Von der Pole Position aus startet Werner am Samstag in ein turbulentes erstes Rennen. Nur in Runde eins geriet er etwas unter Druck von Tony Sinclair im Spice SE90 der einen Angriff in der Schikane unternahm. Werner konnte sich leicht absetzten bis leichter Regen ins Spiel kam. Werner ging mit Slicks äusserst Vorsichtig zu Werke und verlor schnell an Boden, so das Sinclair beim anbremsen der Schikane Werner überholte. «Ich wollte nichts riskieren, für mich war das am Limit. Sinclair überholte mich beim anbremsen und drehte sich aber promt bei einfahren in der Schikane. Es hätte mich gewundert, wenn ich so weit vom Limit weg gewesen wären» sagte Werner. Der Gebhardt C2 konnte sich wieder vom Rest des Feldes absetzten, als der Regen immer stärker wurde. Auch Werner nutze einmal nach dem Dunlop Bogen den Notausgang. «Es ging nichts, so viel Wasser stand dort auf einmal. Die Vorderreifen schwammen nur noch auf und es ging geradeaus. Ich habe nur noch die Bremse wieder gelöst, was mich gerettet hat». Die Rennleitung hatte ein einsehen und schickte das Safety Car raus und brach zwei Runden später sogar mit roter Flagge das Rennen ab. «Ich konnte nicht mal dem Speed des Safety Cars folgen, der Abbruch war absolut richtig». Alle konnten so in der Box auf Regenreifen wechseln und das Rennen wurde erneut gestertet. Sieger: ein sensationeller Gebhardt C2 als Gesamtsieger vor Richard Meins im Jaguar XJR8 und ein gut aufgelegter Lars Eric Nielsen im Farnbacher Porsche 962.
Vor dem Sonntag Rennen öffnete Petrus wieder seine Schleusen. Das Rennen wurde etwas verzögert und hinter dem Safety Car gestartet. Werner übernahm sofort wieder mit einem Blitzstart die Führung und gewann erneut mit dem Gebhardt C2 Auto die Gesamtwertung vor Lars Eric Nielsen im Porsche 962 und Tony Sinclair im Spice SE90. Werner hatte im Ziel einen Vorsprung von eineinhalb Minuten. «Es tut mir ja leid», sagte Werner nach dem Rennen «ich hörte schon, daß man sagt, das wäre kein echter C2, wir sind der Konkurrenz zu schnell. Aber ich glaube der ein oder andere hat das Rennen schon ab dem Driversbriefing verloren. Leider hören da nicht alle zu und kennen anscheinend nicht so richtig das Reglement. Wir sind ja hinter dem Safety Car gestartet, was bedeutet daß ich den Start bestimme. Es sah aber so aus, als dachten alle wir starten in Formation auf Start und Ziel. Da war ich aber schon weg» grinst Marco Werner. Daß Werner im Regen gut unterwegs ist, zeigte auch seine schnellste Runde, die drei Sekunden schneller war wie der Zweitschnellste und ganze fünf Sekunden wie der Drittschnellste. «Regen mochte ich schon immer, aber auch das Team hat gut gearbeitet, mir ein Top Auto hingestellt, es hat viel Spaß mit dem Team Gebhardt gemacht» sagte Werner zufrieden.