Marco Werner bei Historique Grand Prix in Monaco

Ein Erlebnis der besonderen Art durfte Audi Legende Marco Werner erleben. In Monaco fuhr Werner jenen Ferrari 312 aus dem Jahre 1973, den Niki Lauda damals fuhr. Nach langer Vorfreude auf den Historik Event in Monaco gab es kurz vor der Veranstaltung erst einmal schlechte Nachrichten für den 3 fachen Le Mans Sieger. Nach einem Probelauf und einer anschliessenden Ölanalyse, sah es nach einem sich anbahnenden Motorschaden aus. Zu viel Anteile im Öl, die auf einen eventuellen Schaden eines Lagers hindeuteten.

Doch der Ferrari war genannt und sollte in Monaco präsentiert werden. Und so entschied man sich, doch im Training ein ein zwei Runden zu drehen. Werner bekam die Anweisung nicht so hoch zu drehen und den Motor zu schonen, immer mit einem Auge auf Temperaturen und Drücke von Öl und Wasser. Werner drehte so im ersten Training seine Runden mit dem ex Niki Lauda Formel 1 und lies es ruhig angehen. Vorsicht war geboten, damit nichts mit dem Motor passierte. Die ersten Meter mit einem unbekannten Formel 1 in Monaco zu drehen, wenn auch oder gerade weil es ein historisches Fahrzeug mit hohem Wert ist, sind nicht gerade die idealen Bedingungen. Werner qualifizierte sich für den 28. Startplatz von insgesamt 41 Autos.

Kurz vor dem zweiten Training begann es leicht zu regnen. Für einige Teilnehmer Bedingungen zu entscheiden nicht zu fahren. Zu hoch ist das Risiko im Regen, speziell im Leitplankenkanal von Monaco. Doch das kam Marco Werner entgegen. Erstens ist Werner als Regenspezialist bekannt und zweitens kommt es unter den Bedingungen dem Motor entgegen, dass er im Regen nicht ausgereizt wird.

Schnell fühlte sich Werner bei den Bedingungen und seinem zweiten Kontakt mit dem Auto pudelwohl. Werner begeisterte das Publikum mit tollen Drifts und fuhr trotz schonender Fahrweise den Ferrari auf einen tollen vierten Platz. Danach waren im Team alle hoch zufrieden. Das Auto lief noch immer wie ein Schweizer Uhrwerk, war ganz geblieben und alle waren mit Platz vier mehr als zufrieden und überrascht. Am Ende Auto heil, Fahrer leicht emotional angeschlagen. Denn Marco Werner standen nach dem Qualifiying ein paar Tränen im Gesicht. Man dachte erst Tränen der Enttäuschung, da Werner nicht so recht zeigen konnte was möglich gewesen wäre. Mit voller Drehzahl und Motorleistung des Ferrari! Im Regen konnte er aber zeigen was gehen würde wenn man auch im Trockenen an die Grenzen gehen könnte.

Doch Werners Antwort war eine andere: „Ich fand schnell im Regen einen guten Rhythmus mit dem Auto. Es war toll zu fahren, hat Spass gemacht und es war wirklich ohne Risiko. Wenn es auch von Aussen etwas anders aussah“ grinste Werner. „Und auf einmal war alles so easy. Leichtes Querfahren im Regen, also gut am Limit obwohl ich ja mit dem Motor nichts ausgereizt habe. Dann diese Akustik des V12 Motors. Der Sound im Tunnel. Es waren dann so viele Gedanken was hätte alles werden können, hätte ich mal die reale Chance in einem aktuellen Formel 1 bekommen. Dass ich hier mit dem originalen Auto von Niki Lauda fahre und und und…. Ich hab als Kind Bücher verschlungen über diese Ära und nun sitze ich in diesem Auto in Monte Carlo am Steuer. Unglaublich. Das waren dann so viele Emotionen, dass mir nach dem Abwinken des Trainings ein paar Tränen kamen.“

Im Chaos Rennen hatte Werner dann nicht so viel Glück. Durch liegengebliebene und verunfallte Fahrzeuge wurde das Rennen bereits in der ersten Runde abgebrochen und erneut gestartet. Werner konnte sich von Platz 28 bereits auf den 18. Platz vorarbeiten als das Bremspedal durchfiel und er den Ferrari in der Box abstellte. „Da gehe ich mit so einem Auto kein Risiko ein. Es geht ja eigentlich um nichts. Und ohne Bremse macht es hier keinen Sinn. Ich hätte zu schnell alle Positionen wieder verloren. So habe ich das Auto heil zurück gebracht und alle sind happy. Auch wenn wir nicht ins Ziel gekommen sind. Es war für alle ein unbeschreiblich tolles Erlebnis. Was will man mehr?“ sagte Marco Werner nach dem Rennen.