Marco Werner bei der Bosch Hockenheim Historic

Marco Werner war bei der diesjährigen Ausgabe des Jim Clark Revival am Start. Der Le Mans Gewinner von 2005, 2006 und 2007 bewegte einen Formel 1 Tyrrell 017 aus dem Jahre 1988/89 bei Präsentationsfahrten des Raceclub Germany. Die Traditionsveranstaltung ist jährlich der Auftakt zur Saison des historischen Motorsports und lockt viele Tausend Zuschauer an, die Speed und vor allem den Sound der alten Boliden geniessen.

Marco Werner war aber nicht nur im Formel 1 unterwegs. Als Sportwagen Legende, Fahrzeuge mit viel Leistung und hohem Topspeed gewohnt, nahm der dreifache American Le Mans Champion auch an der FIA Lurani Europameisterschaft der Formel Junior teil. Über dreissig Autos waren gemeldet und versprachen spannenden Sport. Die Fahrzeuge der späten fünfziger Jahre bis Baujahre 1963 sorgen für begeisternde Rennen. Werner startete mit einem neu Restaurierten Lotus 22, der bei Britec Motorsports aufgebaut wurde und erst am Donnerstag Morgen in Unna das erste mal auf den Rädern stand.

Obwohl das Fahrzeug am Donnerstag Abend das erste mal einen sogenannten Roll Out hatte, belegte Werner am Freitag mit wenigen Runden den siebten Startplatz. In Lauf eins am Samstag, mischte Werner gegen die erfahrenen Fahrer der Formel Junior jedoch sofort in der Spitzengruppe mit. „Britec Motorsport hat ein super schönes Auto aufgebaut. Es ist aber nicht nur eine Augenweide, es ist auch von den ersten Runden an konkurrenzfähig. Die ersten Runden haben total viel Spass gemacht“ so Marco Werner.

Aber ohne sogenannte Kinderkrankheiten kommt kein neues Rennfahrzeug über die Runden. Schon gar nicht wenn es Baujahr 1962 ist. So gab es Problemen mit einem neuen Motor, der extra aus England von einem Toptuner der Serie kam. Doch die Mannschaft von Britec zeigte wie gewohnt Einsatz. So wurde der Schaden an der Zylinderkopfdichtung noch am ersten Abend behoben und es ging weiter. Von Platz sieben gestartet, kämpfte Werner in Runde 5 sogar schon um die Führung. Die ersten Vier zeigten den Zuschauern ein tolles Rennen. Doch Ölverlust und das damit eingesprühte Cockpit machten Werner einen Strich durch die Rechnung. Beim Versuch, den Führenden Philipp Buhofer auszubremsen, geriet Werner kurz zwischen die Pedale, touchierte Buhofer und drehte sich. Bei seiner Aufholjagd, bereits wieder auf Platz 5, drehte Werner sich erneut und musste das Rennen aufgeben.

„Schade, dass ich Probleme mit einem undichten Öltank hatte, der mir das ganze Cockpit um die Pedale einölte. Wir hatten es in der Hand, vielleicht beim ersten Einsatz mit dem neuen Auto, direkt zu gewinnen. Ein Dank an das Team Britec Motorsports und besonders an meinen Mechaniker Andy Michael, der das Fahrzeug mit viel Herzblut aufgebaut und betreut hat. Seine Mühe wurde leider nicht belohnt. Aber trotz allem sind wir sehr zufrieden. Eigentlich darf man das gar nicht erwarten, dass man mit einem neu aufgebauten Auto direkt so Vorne mitfährt“ sagte Werner mit Stolz.