Eindrucksvoller hätte der letzte Einsatz des Audi R8 bei den 24 Stunden von Le Mans kaum sein können: In einem der spannendsten und heißesten Rennen der Le Mans-Historie sorgten Tom Kristensen (Dänemark), JJ Lehto (Finnland) und Marco Werner (Deutschland) für den fünften Sieg des Audi R8 beim französischen Langstreckenklassiker.
Eine Rekordkulisse von 230.000 Zuschauern erlebte eine Demonstration von „Vorsprung durch Technik“. Während viele der 49 gestarteten Fahrzeuge unter der enormen Hitze von bis zu 35 Grad im Schatten litten, liefen die drei Audi R8 der Audi Importeursteams aus den USA und aus Frankreich 24 Stunden lang ohne grüßere technische Problem. So konnten die Audi Piloten den vom Reglement verordneten Handicaps trotzen. Das Trio Kristensen/Lehto/Werner, das zu Saisonbeginn bereits das 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA) gewonnen hatte, übernahm zu Beginn der vierten Rennstunde die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Der Sieg des ADT-Champion Teams ist der erste Le Mans Sieg für Teameigner Dave Maraj, der siebte Le Mans Sieg für Tom Kristensen und Marco Werner erreicht mit seinem ersten Le Mans Sieg sein Ziel alle drei großen Sportwagen-Langstreckenrennen (24h Daytona, 12h Sebring und die 24h von Le Mans) zu gewinnen.
Ergebnis 24 Stunden von Le Mans 2005
- Kristensen/Lehto/Werner (Audi R8) 370 Rd. in 24:01.30,901 Std.
- Collard/Boullion/Comas (Pescarolo-Judd) – 2 Rd.
- Biela/McNish/Pirro (Audi R8) – 6 Rd.
- Gounon/Montagny/Ortelli (Audi R8) – 8 Rd.
- Gavin/Beretta/Magnussen (Chevrolet) – 21 Rd.
Stimmen nach dem Rennen:
Tom Kristensen: „Das ist ein fantastischer Tag – einfach unglaublich. Es war eine große Ehre, den R8 fahren zu dürfen und damit die meisten meiner Siege zu erringen. Ich hatte wie immer ein tolles Team, tolle Teamkollegen und harte, aber faire Gegner. Auch wenn ich Jacky Ickx in der Anzahl der Siege jetzt überholt habe: Er ist einmalig, eine tolle Persönlichkeit und wird immer der ‚Mr. Le Mans’ bleiben. Er hat mich vor dem Rennen angerufen und mir Glück gewünscht, jetzt freue ich mich schon darauf, ihn wieder zu sehen. Jedes Rennen in Le Mans ist einmalig, unverwechselbar und hart. Dieses war sicher auch für mich eines der härtesten.“
JJ Lehto: „Mit der reduzierten Leistung und dem zusätzlichen Gewicht macht das Fahren mit dem Audi R8 nicht mehr so viel Spaß. Das Auto war die ganze Zeit gut und zuverlässig, aber ich war nie hundertprozentig glücklich. Man hat im Verkehr schnell fünf Sekunden verloren, die man nicht mehr aufholen konnte. Es war wirklich hart. Mein einziger Zwischenfall passierte heute morgen, als ich in Mulsanne auf eine Ölspur geriet und mir einen Bremsplatten eingefangen habe. Aber es hätte schlimmer kommen können. Ich musste lange auf meinen ersten Le Mans-Sieg seit 1995 warten – und ich bin noch immer der einzige Finne, der Le Mans gewonnen hat.“
Marco Werner: „Ich bin einfach nur happy. Dreimal stand ich schon auf dem Podium, heute hat es endlich mit dem ersten Sieg geklappt. Für mich ist das der größte Erfolg meiner Karriere und übertrifft alles, was ich bisher erlebt habe. Ich hatte in diesem Jahr das richtige Auto, das beste Team und die besten Teamkollegen. Ich werde die ganze Woche hier in Le Mans in dieser Mannschaft und mit diesen einmaligen Fans niemals vergessen.“