Ein erfolgreiches Wochenende bestritt Marco Werner beim Jim Clark Revival 2019. Der ehemalige Sportwagenprofi war gleich in drei verschiedenen Rennklassen am Start.
Beim Youngtimer Challange Cup trat Werner mit einem Procar BMW M1 vom Team Wagner an. Werner zeigte gleich seine Klasse im Regen. Erstmalig auf dem Auto, setzte er im ersten Qualifying den BMW gleich auf den ersten Platz in der Klasse und hatte nur zwei Sportwagen im Gesamtklassement vor sich. Doch so erfolgreich lief es vorerst nicht weiter. Da er unter Gelb Überholte, wurde Werner drei Plätze nach hinten versetzt. In Lauf eins hatte er mit dem Jägermeister BMW M1, den einst Kurt König in der Deutschen Rennsport Trophäe bewegte und damit am Norisring siegte, früh im Rennen einen Platten und musste den BMW abstellen. In Lauf zwei hatte er am BMW gar einen Kupplungsschaden. Dadurch musste er für den dritten Lauf vom 24. Startplatz aus ins Rennen gehen. Diesmal lief der Wagner BMW M1 aber wie ein Uhrwerk und Werner konnte nach seiner Aufholjagd einen Pokal für den zweiten Platz mit nach Hause nehmen.
Beim Auftakt der heiß umkämpften FIA Lurani Trophy für Formel Junior Fahrzeuge von 1958 bis 1962 stellte Werner den von Britec Motorsports vorbereiteten Lotus 22 in die erste Startreihe. Lange hatte Werner P1 inne, musste sich aber dann um 4/10 von Manfredo Rossi di Montelera geschlagen geben. Doch das hieß erst mal trotzdem zittern, ob Werner überhaupt starten kann. Denn es waren 58 Nennungen für 37 Startplätze eingegangen. Und die Teilnehmer, die in den letzten Jahren an allen Rennen teilgenommen hatten, waren erneut gesetzt für die 37 Startplätze. Werner der am Samstag in Hockenheim seinen 53. Geburtstag feierte, bekam am morgen sein erstes Geschenk von der Formel Junior Organisation. Einige Teilnehmer hatte schon im Training Probleme und so rückte Werner auf und startete aus der ersten Reihe. Doch beim Start zum ersten Lauf flog am Lotus das Ausrücklager auseinander und Werner kam nicht vom Start weg. Er hetzte dem Feld hinterher und kämpfte sich noch sensationell vom 37. Platz vor bis auf den 8. Platz. „Unter den Umständen muss ich mit P8 zufrieden sein. Auch wenn es wurmt. Denn im Training habe ich mich erstmalig in die erste Reihe gefahren. Jetzt wollte ich mal zeigen, dass das nicht nur im Regen geht.“ so Werner.
Ähnliches Bild dann beim zweiten Lauf am Sonntag. Wieder kam er nicht gut beim Start weg, da beim schalten auf den zweiten Gang die Drehzahl nicht vom Motor angenommen wurde. Werner fand sich nach der ersten Kurve auf Platz 15 wieder und kämpfte sich wieder vor bis auf den 5. Platz.
Dafür konnte es beim ersten Auftritt mit dem McLaren M8F in der Canadian Amarican Trophy nicht besser laufen. Schnellster im ersten Qualifikationstraining im Regen. Satte 14 Sekunden vor dem Zweiten. Im 2. Quali erneut Schnellster. Diesmal im Trockenen und 3 Sekunden vor Felix Haas im Lola Cosworth. Mit zwei Gesamtsiegen ließ der dreifache Le Mans Sieger nichts anbrennen und zeigte seine Klasse. Das Samstag Rennen war aber ein reiner „Eiertanz“ da in Runde zwei Regen einsetzte und das Gesamte Feld auf Slicks gestartet war. Marco Werner und Felix Haas blieben auf Slicks und hangelten sich im Regen ohne Grip über die Distanz. „Anfangs hing mir Felix noch im Nacken, aber mit mehr Regen hatte ich ein bißchen Abstand. Aber es war heikel so ein Auto bei den Bedingungen auf der Strecke zu halten“ so Marco Werner nach dem Rennen. Im zweiten Rennen am Sonntag sah es aber lange nach einem Sieg für Felix Haas aus. Werner startete erneut von der Pole und hatte einige Runden die Führung inne. Doch eine nachlassende Bremse an Werner`s McLaren brachte die Führung für Felix Haas. Doch in der letzten Runde überraschte Werner den Führenden Haas und erkämpfte sich Eingangs Motodrom die Führung zurück. Haas versuchte es noch mal beim anbremsen der Sachskurve, aber Werner ließ seine Erfahrung spielen und sich die Führung nicht mehr abnehmen. „Felix hat heute wieder seine Klasse gezeigt. Kompliment“ meinte Marco Werner nach dem Rennen, „er hat mächtig Druck gemacht und das hat meine Bremse in die Knie gehen lassen. Der McLaren wiegt ja knappe 300 Kilo mehr wie sein Lola. Ich hab ihn dann ziehen lassen und wollte nur ankommen. Dann hat sich die Bremse erholt und ich hab noch mal angreifen können. Damit habe ich Felix überrascht, er hat damit nicht mehr gerechnet. Dann hat er sich selbst unter Druck gesetzt und mir eine Einladung gegeben…“ grinst der Doppelsieger nach dem Rennen.