Die Audi Kundenteams ADT Champion Racing und Audi Sport Japan Team Goh haben beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans in der Nacht die Positionen drei und vier verteidigt, die sie bereits in der Anfangsphase des französischen Langstreckenklassikers bezogen hatten. Nach 16 Stunden lag der Audi R8 des Teams ADT Champion Racing mit Stefan Johansson, JJ Lehto und Emanuele Pirro nur eine Runde hinter dem zweitplatzierten Bentley auf Rang drei. Der Audi R8 von Audi Sport Japan Team Goh mit Seiji Ara, Jan Magnussen und Marco Werner fiel in der Nacht vom dritten auf den vierten Platz zurück.
Nach seinem dritten Platz im Debütjahr 2002 kam Marco Werner in Le Mans erneut ins Ziel. Nach Platz fünf im Training konnte sich das Audi Sport Japan Team Goh, mit Startfahrer Jan Magnussen gleich zu Beginn des Rennens auf Platz drei kämpfen. Durch Boxenstopps wechselte die dritte Position zwischen dem Goh Infineon Audi und dem Champion Audi mit JJ Lehto, Emanuele Pirro und Stefan Johansson ständig. Werner sicherte sich in seinem ersten Stint mit Toprundenzeiten die dritte Position und setzte sich eine Minute von Johansson ab. Werner sorgte sogar für Erstaunen, als er dem Bentley mit der Startnummer 8 unter Druck setzte und nur fünf Sekunden Rückstand hatte. Auch in der Nacht fuhr Werner erneut sehr oft die schnellsten Rundenzeiten und fuhr einen Stint der über vier Stunden ging. Leider wurde das Team durch einige Defekte zurückgeworfen und konnte den Rückstand trotz der schnellsten Runden im Feld nicht mehr aufholen. Auch Magnussen und Ara fuhren Top Zeiten.
Die Bilanz von Audi bei den 24 Stunden von Le Mans bleibt einzigartig: Nach drei aufeinander folgenden Siegen des Audi Werksteams in den Jahren 2000, 2001 und 2002 wiederholte ein Audi Kundenteam beim 80-jährigen Jubiläum des Langstreckenklassikers jenes Ergebnis, das Audi 1999 beim Debüt in Le Mans erzielte. Stefan Johansson, JJ Lehto und Emanuele Pirro sorgten mit ihrem dritten Platz im Audi R8 des Teams ADT Champion Racing dafür, dass zum fünften Mal in Folge Audi Fahrer auf dem Podium in Le Mans standen. Der R8 von Audi Sport Japan Team Goh belegte den Rang vier. Der R8 von Audi Sport UK blieb bereits in der Anfangsphase ohne Benzin liegen und schied aus.
Der Rennverlauf
1. Stunde (16 – 17 Uhr): #6 Lehto während der Boxenstopps zeitweise in Führung, #6 Lehto am Ende der ersten Stunde Dritter vor #5 Magnussen und #10 Biela
2. Stunde (17 – 18 Uhr): #10 Biela bleibt kurz vor 18 Uhr ohne Benzin liegen und muss aufgeben
3. Stunde (18 – 19 Uhr): #6 Lehto fällt durch einen Reifenschaden hinten rechts hinter #5 Magnussen auf Platz vier zurück
4. Stunde (19 – 20 Uhr): #6 Johansson tankt während einer Safety-Car-Phase nach, Zeitverlust wegen roter Ampel an der Boxenausfahrt. Bei #5 Werner muss die Fronthaube gewechselt werden
6. Stunde (21 – 22 Uhr): #6 Pirro übernimmt Platz drei vor #5 Ara
10. Stunde (1 – 2 Uhr): Wechsel der vorderen rechten Radaufhängung bei #5 Magnussen (ca. 9 Minuten Zeitverlust)
12. Stunde (3 – 4 Uhr): #5 Werner meldet Motoraussetzer, Zündkerzen und andere Teile des Motorumfelds werden bei zwei Boxenstopps gewechselt. Ca. 11 Minuten Zeitverlust
15. Stunde (6 – 7 Uhr): Batteriewechsel bei #6 Pirro (ca. 4.30 Minuten Verlust)
18. Stunde (9 – 10 Uhr): #6 Lehto rutscht auf einer Ölspur ins Kiesbett der ersten Schikane, ca. 4 Minuten Zeitverlust
23. Stunde (14 – 15 Uhr): Reifenschaden und erneuter Batteriewechsel bei #6 Johansson
24. Stunde (15 – 16 Uhr): #6 Pirro kommt als Dritter hinter den beiden Werksautos von Bentley ins Ziel. #5 Ara überquert die Ziellinie als Vierter.
Stimmen nach dem Rennen:
Marco Werner (Audi Sport Japan Team Goh Audi R8 #5): “Der Speed war da um sicher auf Drei zu kommen. Team Goh hat perfekt gearbeitet und einen Superjob gemacht, absolut professionell was die Truppe da gezeigt hat. Aber das bisschen Glück was man in so einem Rennen braucht, stand uns leider nicht zur Seite” meinte Werner nach der Zielankunft, die bei solch einem Rennen immer ein Erfolg ist.
Frank Biela (Audi Sport UK Audi R8 #10): „Es tut mir unheimlich leid für das Team. Ich konnte nicht in die Boxengasse einbiegen, weil neben mir ein anderes Auto war. Deshalb musste ich noch eine Runde fahren. Mir war sofort klar, dass das Benzin nicht reichen würde. Als der Motor ausging, habe ich noch versucht, mit Hilfe des Anlasser doch noch an die Box zu kommen. Aber das war unmöglich.“
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef): „Die Audi Kundenteams haben hier einen tollen Job gemacht und gezeigt, wie gut der Audi R8 auch als ‚Jahreswagen’ ist. Man darf nicht vergessen, dass das Konzept des R8 inzwischen vier Jahre alt ist. Bentley hat für das diesjährige Rennen ein völlig neues Auto entwickelt und verdient gewonnen. Der frühe Ausfall von Audi Sport UK war sehr schade. Das zeigt wieder einmal, wie schwierig es ist, in Le Mans zu gewinnen und dass schon der kleinste Fehler alle Pläne zunichte machen kann.“