Nur wenige Monate nach dem sensationellen Titelgewinn in der DTM hat das Team Abt Sportsline seiner Motorsport-Geschichte ein weiteres Erfolgskapitel hinzugefügt: Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring belegte die Mannschaft mit Unterstützung der quattro GmbH den zweiten Platz und erreichte damit ihr beste Ergebnis bei dem Langstrecken-Klassiker auf der berühmten Nordschleife. Kris Nissen, Karl Wendlinger, Marco Werner und Christian Abt ließen nach 138 Runden die Gegner von BMW bis Porsche hinter sich und mussten sich im Ziel nur dem schnellsten Opel geschlagen geben.
Knapp 200.000 Zuschauer entlang der 25,947 Kilometer langen Strecke erlebten eines der spannendsten Rennen der vergangenen Jahre. Hauptdarsteller waren neben den beiden Abt-Audi TT-R, die auf dem Meisterauto der DTM basieren, vor allem die beiden Opel Astra V8 Coupè. Fast über die gesamte Distanz jagten sich die gut 450 PS starken Tourenwagen über die Nordschleife. Bestes Indiz für den Spannungsfaktor in der Eifel: Noch in den frühen Morgenstunden am Sonntag trennte die Mannschaften von Abt Sportsline und Opel lediglich eine Zehntelsekunde.
Die Entscheidung über Sieg oder zweiten Platz brachte wie meist bei Langstreckenrennen die Standzeit in der Box. Der Abt-Audi TT-R mit der Startnummer 8 übernahm schon nach eineinhalb Stunden erstmals die Führung und verteidigte die Spitze – abgesehen von einigen Verschiebungen während der Boxenstopps – bis zum Sonntagmorgen. Bis auf die routinemäßigen Reifenwechsel und kleinere Reparaturen lief der TT-R wie ein Uhrwerk, die Piloten meisterten die schwierigen Überholmanöver der langsameren Teilnehmer im 210 Fahrzeuge starken Feld mit Bravour.
Am Vormittag jedoch musste jedoch der silber-rot lackierte und mit dem „S line“-Markenzeichen für die Sportpakete der quattro GmbH versehene TT-R den brachialen Anforderungen der Nordschleife Tribut zollen: Einem Defekt an der Stromversorgung folgten Schaltprobleme des Getriebes, die Marco Werner per Funk an die Box meldete. Das Team entschied sich zu einem kompletten und aufwändigen Wechsel der Schalteinheit, den die Mechaniker mit einem Kraftakt und trotz einer Nacht ohne eine Minute Schlaf in absoluter Rekordzeit absolvierte: Nach gut 40 Minuten inklusive Reifenwechsel und Nachtanken schickten sie ihre Fahrer zurück auf die Strecke – zu viel jedoch, um dem in Führung gegangenen Opel noch Paroli bieten zu können.
Stimmen nach dem Rennen:
Kris Nissen (#8, Platz 2): „ Das war bereits mein zehnter Start bei diesem Rennen – und es war einer der schönsten. Das Team hat innerhalb kürzester Zeit und neben den DTM-Einsätzen ein fantastisches Auto aufgebaut. Ich denke, wir haben heute tolle Fights gesehen – umso schöner, dass es für uns mit diesem Ergebnis endet.“
Karl Wendlinger (#8 und #7, Platz 2): „Dieses Rennen ist wirklich eines der schwierigsten, die es auf der Welt gibt. Besonders in der Nacht ist die Nordschleife eine riesige Herausforderung, die sich mit nichts vergleichen lässt. Dass wir es aufs Podium geschafft haben, ist ein tolles Gefühl. Und macht natürlich Lust auf mehr – nächstes Wochenende steht ja schon der nächste DTM-Lauf auf dem Kalender.“
Marco Werner (#8, Platz 2): „Für mein erstes Wochenende in einem DTM-Auto war das ein perfekter Einstand. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt und die professionelle und lockere Atmosphäre im Team genossen. Schade, dass wir heute morgen doch noch eine Reparaturpause einlegen mussten, sonst hätten wir sicher auch gute Chancen auf den Gesamtsieg gehabt.“